Nathas, Étienne & Beagan
Nathas, ein Dobermann wie aus dem Bilderbuch
Copyright © 2013 Hans Weigelt
Bilder von D. und H. Weigelt
geboren: 04.04.1996 in Reudnitz bei Werdau
gestorben: Juni 2002
Nathas, ein Dobermann von besten Schrot und Korn.
Groß, muskulös und dabei ausgesprochen elegant - eine echte Schönheit. Und weil ihm das scheinbar bewusst war,
konnte er auch sehr arrogant seinen Blick schweifen lassen!
Dazu noch äußerst wachsam und ein gut entwickelter Schutztrieb - also nicht ganz einfach im täglichen Leben.
Wem er aber, egal ob Mensch oder Hund, in sein Herz geschlossen hatte, zeigte er seine Zuneigung ganz deutlich.
Alle anderen sollten besser Abstand halten.

Als meine Tochter nach Plauen zog, um dort eine Ausbildung zu absolvieren, brauchte ich mir um Ihre Sicherheit
keine Sorgen zu machen - Nathas war bei Ihr!

Er war eben ein „Aufpasshund“ in extremer Form. Im Sommer konnte man ohne Sorge das Auto mit laufendem
Motor (wegen der Klimaanlage) auf dem Parkplatz stehen lassen und unbesorgt einkaufen gehen. Niemand, der
auch nur halbwegs bei Verstand gewesen ist, hätte die Autotür auch nur einen winzigen Spalt geöffnet.

Und rennen konnte er, lang gestreckt wie eine Rakete schienen die Pfoten den Boden kaum zu berühren.

Allerdings mangelte es Nathas an sozialer Prägung und auch an Erziehung. Letzteres versuchten wir in der
Hundeschule Kümmel in Weimar nachzuholen. Das gelang auch im Rahmen des Erreichbaren. Der dreiwöchige
Intensivkurs brachte Hund und Menschen doch soviel bei, dass sich das Zusammenleben ab diesem Zeitpunkt
etwas entspannter gestaltete. So richtig pflegeleicht wurde er allerdings zu keiner Zeit, was aber nicht den Umgang
innerhalb der Familie, mit Freunden und Bekannten betraf. Da gab es niemals Probleme und er suchte immer den
engen Kontakt zu seinen Rudelmitgliedern. Daher nannten wir ihn auch „Nachschleich-Nathas“. Und wenn er der
Meinung war, dass man lange genug am Computer gesessen hatte, stupste er ein so lange mit seiner Nase unter
den Arm, bis die Aufmerksamkeit sich auf Ihn richtete.

Dieser starke Hund war aber auch ein Angst“hase“. Wenn es irgendwo, und sei es auch weit entfernt, knallte, ging
er keinen Schritt weiter in diese Richtung. Und das nicht nur an diesem Tag, sondern auch noch Wochen später.
Bei Gewitter verzog er sich in die hinterste, dunkelste Stelle der Wohnung. Sylvester war demzufolge immer ein
Schreckenszeit für Mensch und Tier.
Einmal wollte ich mit Nathas an ein Musikgeschäft vorbei gehen. Die hatten eine Schallplatte über ihren
Ladeneingang aufgehängt, welche sich leicht bewegte - ich musste die Straßenseite wechseln.
Und wenn irgendwo eine Feuerwehr- oder Polizeisirene ertönte, setzte er sich hin und heulte wie ein Wolf.
Seine Lieblingsbeschäftigungen waren baden, stundenlang durch die  Landschaft streifen -möglichst mit Hase und
Reh- und sich auf der Couch ausstrecken.

Trotz und wegen seiner Macken, wir liebten unseren „Nathi“ innig und er uns ebenso. Als er dann im Juni 2002,
gerade mal 6 Jahren alt, ganz plötzlich unser Rudel über die Regenbogenbrücke verlassen hat, war die Trauer
riesengroß.
Er fand seine letzte Ruhestätte im Garten unter einem Rosenbusch und in unseren Gedanken und Herzen.